Schach macht nicht nur jede Menge Spaß, es fördert auch wichtige Eigenschaften wie Konzentrationsvermögen, Problemlösekompetenz, Selbstbewusstsein und strategisches Denken, von denen du auch in anderen Lebensbereichen profitieren kannst.
Welche Vorteile hat Schach spielen noch? Schach hat in den ersten zwei Jahren der Pandemie einen gewaltigen online Boom erlebt. Neben der Möglichkeit, den Sport ganz einfach von zu Hause aus am PC, Handy oder Tablett spielen zu können, bietet das königliche Spiel weitere Vorteile. Somit sollte für jede Interessierte etwas dabei sein. Im Folgenden stelle ich dir meine 10 Favoriten vor.
Schach ist multikulti
Schach wird auf allen Kontinenten der Welt gespielt – ob online oder am Brett. Das macht Schach zu einem besonders multikulturellen Spiel und Sport. Bei Turnieren in anderen Städten und Ländern kannst du viele neue Menschen kennenlernen, die andere Gewohnheiten und Bräuche haben, andere Sprachen oder Dialekte sprechen und verschiedene Kulturen ausleben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit triffst du schon in deinem Verein auf Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund als deinem eigenen. Das kommt daher, dass Schach wirklich für alle ein toller Spaß ist und alle Schachspieler:innen eine Sprache sprechen (siehe auch Artikel zum Thema Schachnotation).
Schach fördert kognitive Fähigkeiten
Der Begriff kognitiv bezeichnet die Funktionen des Menschen, die mit Wahrnehmung, Lernen, Erinnern, Denken und Wissen zusammenhängen (Quelle: Kognitive Fähigkeiten & Leistung).
Unsere kognitiven Fähigkeiten ändern sich im Laufe des Lebens und sind konditionierbar. Das bedeutet, du kannst sie trainieren! Schach ist dafür der perfekte Sport. Mit Schach übst du spielerisch schneller zu sehen und Objekte zu erkennen, Informationen für später erfolgreich zu speichern und das Nachdenken und die Speicherung von Informationen zu verbessern.
Schach stärkt das Gruppengefühl
Dank Schach wirst du – wie es bei anderen Hobbys auch der Fall ist – neue Freundschaften schließen können. Beim Schach wirst du zugleich auch ein ganz besonderes Gruppengefühl und eine einzigartige Gruppendynamik kennenlernen. Denn wenn ihr euch als Gruppe weiterentwickelt, gemeinsam lernt, Stärken und Schwächen erkundigt, bewältigt und an den Herausforderungen wächst, werdet ihr als Gruppe stärker und auch persönlich zusammenwachsen.
Schach ist gesund
Dass Schach mental fit hält, ist in Spielerinnen-Kreisen längst bekannt. In den letzten Jahren wurden zusätzlich immer mehr Studien zu den Vorteilen von Schach für die generelle Gesundheit durchgeführt. So kam heraus, dass Schach Alzheimer vorbeugen kann. Außerdem wird das Spiel als Werkzeug angewandt, um Kinder mit Autismus zu helfen, ihre täglichen Schwierigkeiten besser bewältigen zu können. Dazu hat die FIDE (internationale Schachföderation) ein Programm gestartet, dass Schach für Kinder mit Autismus an Schulen und Einrichtungen fördert und untersucht. Davon abgesehen, beeinfluss es positiv – wie oben schon erwähnt – die kognitiven Fähigkeiten des Gehirns.
Mit Schach lernst du zu analysieren
Schon in unserer Kindheit werden wir schwierigen Situationen ausgesetzt und mit Problemen konfrontiert. Wir lernen dann, nach einer geeigneten Lösung für das jeweilige Problem zu suchen. Schach hilft uns dabei, solche Situationen besser analysieren, bewerten und schließlich lösen zu können. Du wirst dies erst am Brett üben, wenn du deine Stellungen analysierst, in dem Versuch, den besten Zug zu finden. Mit der Zeit wird es dir gelingen, automatisch diese verschärfte Fähigkeit aufs Leben zu übertragen. Das kann dir in der Schule, zu Hause mit der Familie, im Beruf etc. helfen, viel selbstbewusster Entscheidungen zu treffen.
Schach macht kreativ
Es gibt im Schach gewisse Muster, die du kennenlernen wirst. So wirst du zum Beispiel viel einfacher einen taktischen Angriff erkennen oder auch eine Matt-Sequenz. Nichtsdestotrotz sind solche Muster nur ein Leitfaden, denn du wirst sie wahrscheinlich nicht in derselben Form vorfinden. In diesem Moment, bist du auf deine Kreativität angewiesen. Zusammen mit deinem Vorwissen kann es dir nämlich gelingen, mit Bravour Neues zu entdecken und somit zu gewinnen. Zur gleichen Zeit können dadurch auch wunderschöne Stellungen oder Motive entstehen. Somit hat Schach auch einen großen künstlerischen Aspekt.
Schach lehrt Respekt
Auch wenn es aufgrund des Carlsen-Niemann Falls gerade in der Presse und den sozialen Medien nicht danach aussieht, dass man sich beim Schach sehr respektiert, ist die Realität eine andere. Im Schach gibt es nämlich Regeln, die ein angenehmes Miteinander festlegen. Beim Schach behandelt man die Gegnerinnen immer mit Respekt, man lernt, sich auf seine eigenen Fähigkeiten zu verlassen und somit fair zu spielen (nicht schummeln), man gibt sich vor jeder Partie die Hand, man gewinnt mit Klasse und verliert mit Würde. Denn was man so sagt, stimmt wirklich: entweder gewinnt man oder man lernt dazu.
Schach hat eine eigene, universelle Sprache
Wie ich in dem Blog-Post zur Schachnotation schon erklärt habe, besitzt Schach eine eigene Sprache: die Schachnotation! Wie Judit Polgar, die beste Schachspielerin der Geschichte, voller Überzeugung gesagt hat: „Schach [ist] eine Sprache, die Menschen in jedem Land sprechen“, verbindet das königliche Spiel tatsächlich Menschen aus der ganzen Welt. Alle Generationen können sich dank der Schachnotation, ohne das Bedürfnis sprechen zu müssen, miteinander verständigen. Das macht Schach besonders und die Schachnotation ein sehr wertvolles Werkzeug zur Kommunikation.
Schach ermöglicht das Reisen
Als Schachspielerin hast du die Möglichkeit, viel zu reisen. Dafür musst du noch nicht mal Profispielerin sein, denn schon ab Vereinsniveau wirst du mit deinem Verein und deiner Mannschaft in anderen Dörfern, Städten und sogar Ländern an Turnieren teilnehmen können. Darüber hinaus werden dir extravagante Reisen zu anderen Kontinenten bezahlt, wenn du zum Beispiel in der Nationalmannschaft mitspielst oder sogar an der zweijährigen Schacholympiade teilnimmst.
Eine andere Idee, auf die viele Schachspielerinnen zurückgreifen, ist Schach mit dem Urlaub zu verbinden. Ansprechende Turniere gibt es fast überall auf dem Globus und wenn du vorher gut recherchierst, findest du mit Sicherheit interessante Spielmöglichkeiten in der Nähe deines Reiseziels oder du suchst dieses Reiseziel abhängig von dem Turnier aus, das du spielen möchtest.
Schach ist kostengünstig
Schach ist nicht teuer, besonders wenn es um die Grundausstattung geht. Dafür brauchst du ein Brett, eine Uhr, die Spielfiguren und das eine oder andere Buch bzw. Video. Als ambitionierte Spielerin kann man in einen Computer oder Laptop investieren, der einem hilft, die Partien zu analysieren und mit Hilfe von einer Schachsoftware vorzubereiten. Manche von diesen Softwares sind kostenpflichtig, andere wie zum Beispiel Lichess.org nicht.
Das Drumherum wie Vereinsbeiträge, Trainerkosten, Startgelder bei Turnieren etc. sind im Vergleich zu anderen Sportarten auch überschaubar. Schach schont also deinen Geldbeutel, ohne dabei Abstriche machen zu müssen.
Wie du siehst: ist Schach ein Sport, der für jede etwas zu bieten hat. Also, was zögerst du noch? Ran ans Brett!
- Du spielst noch nicht Schach, würdest es aber gerne? Schau dich gerne um und suche dir das Lernangebot aus, das am besten zu dir passt: https://schachliebe.de/onlinekurse/
- In diesem Blog-Post teilt Melanie Lubbe 7 wertvolle Schach Tipps für Schach-Anfängerinnen: https://schachliebe.de/schach-tipps-fuer-anfaenger/
- Du willst Schach mit einem guten Plan lernen? Hier findest du einen geeigneten Leitfaden für Anfängerinnen: https://schachliebe.de/schach-lernen-mit-plan/
