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Schäfermatt: genialer Trick oder Zeitverschwendung?

Schäfermatt: genialer Trick oder Zeitverschwendung?

In vier Zügen den Gegner mattsetzen und damit die Schachpartie gewinnen? Das klingt verlockend! Und ist der Grund, warum viele Schachanfänger:innen versuchen, ihren Gegner mit dem Schäfermatt zu überaschen.
Aber lohnt sich dieser Trick wirklich? Oder könnte er vielleicht sogar nach hinten losgehen? Das und viele weitere nützliche Infos über das Schäfermatt erhältst du in diesem Artikel.

Was ist das Schäfermatt?

Bei dem Schäfermatt handelt es sich um die wohl beliebteste Eröffnungsfalle, die insbesondere von Schachanfänger:innen gerne angewendet wird. Konkret handelt es sich um eine Abfolge von vier Zügen die, wenn der Gegner unachtsam ist, direkt zum Schachmatt führt.

Die Popularität des Tricks lässt sich dadurch erklären, dass man für die Durchführung nur wenig Schachkenntnisse benötigt und die ebenfalls unerfahrenen Gegner häufig nicht wissen, wie sie das Schäfermatt abwehren können. Das Manöver resultiert also in dem ein oder anderen schnellen Gewinn.

Wie funktioniert das Schäfermatt?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten das 4-zügige Schäfermatt zu erreichen, doch die am häufigsten genutzte Methode sieht so aus:

Mit e2-e4 beginnt Weiß die Partie, um als nächstes den Läufer auf c4 zu ziehen.

Mit der Dame auf h5 (oder f3) sorgt Weiß für einen doppelten Angriff auf den Bauern f7. Wenn Schwarz diesen Angriff nicht gezielt abwehrt, gewinnt Weiß mit Dh5-f7 die Partie.

so geht das Schäfermatt

Jetzt weißt du wie das Schäfermatt funktioniert und kannst dir im nächsten Schritt anschauen, wie man es abwehrt.

Schäfermatt abwehren: so geht's!

Schäfermatt abwehren

Wenn man als Schachanfänger:in, nicht selbst zum Opfer dieser Eröffnungsfalle werden möchte, sollte man wissen, wie man sich gegen das Schäfermatt verteidigt. Es gibt mehrere Möglichkeiten das Schachmatt abzuwehren:

Mit De7, Df6 oder g6 wird die Mattdrohung gestoppt und die frühe Entwicklung der Dame entpuppt sich für Weiß als Zeitverlust. Somit führt dieser Versuch sogar zu einem Vorteil der schwarzen Figuren.

Ist das Schäfermatt sinnvoll?

Ob das Schäfermatt sinnvoll ist, hängt von deinen Zielen und auch vom Gegner ab. Ist dein Gegner Schachanfänger, so ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass du ihn mit dem Schäfermatt überraschen kannst. Ist dein Gegner auf den Trick schon einmal hereingefallen oder gar ein erfahrener Schachspieler, so wird er das Schäfermatt abwehren können.

Geht es dir beim Schachspielen um den Spaß am Spiel und darum, dich langfristig zu verbessern, dann rate ich dir unabhängig vom Gegner davon ab, das Schäfermatt zu spielen.

Selbst wenn du damit den ein oder anderen schnellen Sieg einfahren kannst – du wirst dich dadurch nicht verbessern. Und wenn das Schäfermatt verhindert wird, stehst du mit deiner Dame auf h5 so gar nicht gut da. Dann hast du wertvolle Zeit für die Entwicklungs deiner anderen Figuren verschwendet und musst aufpassen, nicht direkt in Nachteil zu geraten.

Was ist besser als das Schäfermatt?

Statt deine Dame direkt zu Beginn ins Spiel zu bringen, solltest du erstmal deine anderen Figuren entwickeln. Hilfreich sind hier die 7 goldenen Eröffnungsregeln:

  1. Besetze mit den Bauern das Zentrum
  2. Entwickle deine Leichtfiguren
  3. Führe so schnell wie möglich die Rochade durch
  4. Übe mit den Entwicklungszügen Druck auf das Zentrum aus
  5. Ziehe mit den Figuren nicht mehrmals in der Eröffnung
  6. Entwickle die Dame nicht zu früh
  7. Achte auf gegnerische Drohungen

Schau dir dazu auch gerne meinen Leitfaden für Schachanfängerinnen an:

Geschrieben von:
Melanie Lubbe Portrait mit Blick in die Kamera, grünes Oberteil.
Melanie Lubbe
Nationalspielerin und Schachtrainerin

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