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Schach Regeln: Zug um Zug zur ersten Schachpartie

Schach Regeln: Zug um Zug zur ersten Schachpartie

Schach ist ein Spiel, das man mit der ganzen Familie generationsübergreifend spielen kann. Ich habe schon so viele tolle Menschen beim Schach kennengelernt und freue mich über jede, die das Spiel neu für sich entdeckt. Dabei brauchst du keinen Respekt vor den Schach Regeln zu haben, die sind nämlich schnell erklärt und gelernt.

In diesem Beitrag erfährst du…
✅Was Reihen, Linien und Diagonalen sind und wie du das Schachbrett richtig aufbaust.
✅Welche Schachfiguren es gibt und wie diese ziehen und schlagen dürfen.
✅Welche Sonderregeln es gibt und wie du sie sicher anwendest.
✅Wie du eine Schachpartie beenden kannst und was Schach, Matt und Patt ist.
Du lernst also alles was du brauchst, um deine erste Schachpartie erfolgreich zu spielen!

Schach Regeln: Das Schachbrett

Was haben Schach und Schiffe versenken gemeinsam? Richtig, die Koordinaten! Diese sind ein wichtiger Bestandteil des Schach-Vokabulars: nur mit ihrer Hilfe können Züge notiert und kommuniziert werden.
Deswegen ist es wichtig, dass du dich zu Beginn deiner Schachreise mit dem Schachbrett und den Koordinaten vertraut machst. Hier die wichtigsten Begriffe:

Felder, Reihen, Linien und Diagonalen

Schachbrett Koordinaten und Notation
  • Das Schachbrett besteht aus 64 Feldern.
  • Die Felder liegen auf 8 Linien (Bezeichnung a bis h) und 8 Reihen (Bezeichnung 1 bis 8).
  • Jedes Feld lässt sich anhand der zugehörigen Linie und Reihe eindeutig benennen.
  • Das im Diagramm markierte Feld heißt d3 weil es sich auf der d-Linie und der 3. Reihe befindet.
  • Dann gibt es noch die Diagonalen – zum Beispiel die Schräge von dem Feld b1 nach h7 oder von h4 nach d8.

Nicht alle Schachbretter sind mit Zahlen und Buchstaben beschriftet – deswegen solltest du die Koordinaten am besten auch ohne Beschriftung können. Aber keine Sorge – das hat man mit etwas Übung schnell drauf 😉.

Schach Regeln: Die Schachfiguren

Beim Schach dreht sich alles um die Schachfiguren. Zu Beginn des Spiels hat jede Partei einen König, eine Dame, zwei Türme, zwei Läufer, zwei Springer und acht Bauern zur Verfügung. Jede Figur hat ihre eigene Zugweise und damit verbundene Stärken und Schwächen.

Und diese schauen wir uns jetzt mal an:

Der König: die wichtigste Schachfigur

Schach Regeln: der König

Der König kann in jede Richtung genau ein Feld weit ziehen. Damit hat er in der Mitte des Brettes 8 Felder zur Auswahl (siehe Diagramm).

Wenn sich eine gegnerische Figur auf einem der Felder befindet, darf der König sie schlagen (= vom Schachbrett entfernen).

Der König selbst darf jedoch niemals geschlagen werden und deshalb auch nicht auf ein Feld ziehen, das von einergegnerischen Figur kontrolliert wird.

Der König ist die wichtigste Figur im Schach. Alles dreht sich darum, den gegnerischen König in die Enge zu treiben bis dieser nicht mehr ziehen kann (= Schachmatt). Dann ist das Spiel vorbei und du hast gewonnen.
Pass also gut auf deinen König auf und nutze die anderen Figuren, um deinen König zu schützen und den gegnerischen König anzugreifen.

Der Turm: beherrscht die Linien und Reihen

Der Turm zieht gerade und kann sich auf den Linien und Reihen soweit bewegen, wie der Weg frei ist.

Wenn eine gegnerische Figur im Weg steht, kann diese geschlagen werden. Dann endet der Zug des Turmes aber auf diesem Feld und kann nicht fortgesetzt werden.

Der Turm kann nämlich nicht über Figuren springen.

Schach Regeln: Turm

Der Läufer: regiert die Diagonalen

Der Läufer zieht schräg entlang der Diagonalen. Wie auch der Turm, kann der Läufer gegnerische Figuren schlagen, darf aber nicht über Figuren springen.

Aufgrund seiner Zugweise ist ein Läufer auf eine Felderfarbe beschränkt. Zu Beginn der Partie hat man zwei Läufer – einen weißfeldrigen und einen schwarzfeldrigen.

Schach Regeln: der Läufer

Die Dame: die stärkste Schachfigur

Schach Regeln: die Dame

Die Dame kann sowohl gerade wie der Turm als auch schräg wie der Läufer ziehen. Damit ist sie die stärkste Figur auf dem Schachbrett und kann dem gegnerischen König schnell gefährlich werden.

Weil die Dame so wertvoll ist, solltest du sie nicht direkt zu Beginn der Partie sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt ins Spiel bringen.

 

Der Springer: kann über Figuren springen

Schach Regeln: der Springer

Die Zugweise des Springers ist am schwierigsten zu lernen:

Zwei Felder geradeaus in eine beliebige Richtung
und von dort aus ein Feld zur Seite (siehe Diagramm).

Der Springer kann als einzige Figur über eigene und gegnerische Figuren springen.
Es können aber nur Figuren geschlagen werden, die sich auf dem Endfeld des Springerzugs befinden.

Der Bauer: zieht anders als er schlägt

Der Bauer kann immer nur ein Feld vorwärts ziehen. Nur wenn ein Bauer zum ersten Mal zieht, darf er ein oder zwei Felder auf einmal vorziehen.

Im Gegensatz zu den anderen Figuren schlägt der Bauer anders als er zieht – nämlich schräg vorwärts.

Schau dir im Diagramm die Zieh- und Schlagmöglichkeiten der Bauern an.

Der weiße Bauer auf g2 hat noch nicht gezogen und darf daher ein oder zwei Felder nach vorn. Der schwarze Bauerauf f3 nur ein Feld. Beide Bauern können sich gegenseitig schlagen. Das andere Bauernpaar (auf d4 und d5) kann weder ziehen noch schlagen.

Schach Regeln: Bauer

Mein Tipp: Übe die Zugweise der Figuren

Die Zugweise der Figuren bildet die Grundlage für deine ersten Schritte als Schachspielerin. Dieses Wissen benötigst du in jeder Schachpartie und solltest du daher sicher beherrschen.
Als Übung kannst du einzelne Felder auf dem Schachbrett markieren und versuchen, diese in möglichst wenig Zügen mit den unterschiedlichen Figuren zu erreichen. Erhöhe die Schwierigkeit, indem du andere Felder markierst, die dabei nicht betreten werden dürfen.

Schach Regeln: Die Schach Aufstellung

Mit der Schach Aufstellung ist die Figurenaufstellung zu Beginn der Partie gemeint. Dabei hat jede Figu ihren festgelegtes Ausgangsfeld, was zu jeder Schachpartie gleich ist.

Eine detaillierte Anleitung der Schach Aufstellung findest du in diesem Artikel:

Schach Regeln: Besonderheiten

Nun kannst du schon fast loslegen. Es fehlen aber noch drei Sonderregeln, die du kennen solltest: Die Rochade, die Umwandlung und en passant.

Die Rochade

Schach Regeln: Rochade

Du weißt bereits, dass der König die wichtigste Figur ist, die es zu schützen gilt.

Deswegen gibt es mit der Rochade einen Sonderzug, mit dem man den König in Sicherheit bringen kann. Dabei darf der König zwei Felder zur Seite gehen und im gleichen Zug der Turm über den König auf das benachbarte Feld springen.

Je nachdem in welche Richtung sich der König bewegt, spricht man von der kurzen oder langen Rochade.

Damit die Rochade ausgeführt werden darf, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein:

  • König und Turm dürfen noch nicht gezogen haben.
  • Es darf keine Figur zwischen König und Turm stehen.
  • Der König darf weder vor noch nach der Rochade bedroht sein (= im Schach stehen).
  • Das Feld, das der König bei der Rochade überquert, darf ebenfalls nicht bedroht sein.
  • Sollte der Turm bedroht sein, ist die Rochade jedoch möglich.

En Passant

Schach Regeln: en passant

Wenn ein Bauer von der Ausgangsposition einen Doppelschritt nach vorne geht, kann er von einem benachbarten Bauern en passant (= im Vorübergehen) geschlagen werden – so als ob er sich nur ein Feld nach vorne bewegt hätte.

Diese Möglichkeit besteht nur, wenn die Bauern direkt nebeneinander stehen und nur einen Zug lang.

Die Umwandlung

Schach Regeln: Umwandlung

Sobald ein Bauer die gegnerische Grundreihe erreicht, verwandelt er sich in eine andere Figur. Diese kann (mit Ausnahme des Königs) frei gewählt werden und ist in den meisten Fällen die Dame.

Dies ist auch dann möglich, wenn sich die Damen noch auf dem Brett befindet. So kann es passieren, dass ein Spieler durch die Bauernumwandlung mehrere Damen zur Verfügung hat.

Schach Regeln: Schach, Matt und Patt

Zum Schluss schauen wir uns noch an, wie du den gegnerischen König bedrohen und im Optimalfall bezwingen kannst. Hier solltest du zwischen Schach, Matt und Patt unterscheiden können.

Schach

Wenn ein König von einer gegnerischen Figur bedroht ist, steht er im Schach. Da der König die wichtigste Figur ist, muss auf ein Schach reagiert werden.

Im Beispiel rechts ist der weiße König durch den Turm auf c5 bedroht und könnte im nächsten Zug geschlagen werden. Das muss unbedingt verhindert werden. Dafür stehen dir drei Optionen zur Verfügung:

Schach Regeln: Schachgebot

Steht ein König im Schach, gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten auf das Schach zu reagieren:

  • Der König kann auf ein anderes Feld ziehen, wo er nicht mehr im Schach steht.
  • Es wird eine Figur zwischen die angreifende Figur und den König gestellt, sodass dieser nun geschützt ist.
  • Die schachbietende Figur kann geschlagen werden.

Meist stehen einem nicht alle drei Optionen zur Verfügung, weil z.B. die angreifende Figur nicht geschlagen werden kann. Im oberen Beispiel jedoch schon. Versuche herauszufinden, wie Weiß auf das Schach reagieren kann.

Matt

Wenn ein König im Schach steht und es keinen Ausweg mehr gibt, ist der König matt und der Gegner hat gewonnen.

Im Diagramm wird der schwarze König vom Turm auf b8 bedroht, kann dieser Bedrohung aber nicht entkommen, da der weiße König die restlichen Felder kontrolliert. Auch gibt es keine Figur, die sich dazwischen stellen oder den Turm schlagen könnte. Schwarz ist matt.

Schach Regeln: Matt setzen

Patt

Wenn eine Seite keinen legalen Zug mehr machen kann und nicht im Schach steht, handelt es sich um ein Patt und die Partie endet remis, also unentschieden.

Dies ist zum Beispiel in der Diagrammstellung der Fall, wenn Schwarz am Zug ist. Der König kann weder nach h7 (wird vom weißen König kontrolliert) noch auf die g-Linie (wird vom weißen Turm kontrolliert) ziehen. Wäre Weiß am Zug, könnte er die Pattsituation aufheben, indem er zum Beispiel den Turm nach f1 zieht.

Schach Regeln: Patt setzen

Schach Regeln: Spielablauf und -ende

Spielablauf

Du weißt nun, wie die jeweiligen Schachfiguren ziehen, kennst die drei Sonderregeln sowie Schach, Matt und Patt. Damit bist du
bereit für deine erste Schachpartie!

Wichtig ist noch, dass immer der Spieler mit den weißen Figuren beginnt. Dann wird abwechselnd gezogen – und zwar solange, bis die Partie beendet ist.

Wann endet eine Schachpartie?

In einer Schachpartie sind drei Ergebnisse möglich: Gewinn, Verlust oder Remis.

Du gewinnst, wenn du

  • deinen Gegner matt gesetzt hast,
  • oder dein Gegner aufgibt, weil er keine Chance mehr für sich sieht.

 

Eine Partie endet remis, wenn einer der folgenden Fälle eintritt:

  • Vereinbarung: beide Spieler einigen sich auf Remis.
  • Patt: ein Spieler kann keine Figur mehr ziehen und steht nicht im Schach.
  • 50-Züge-Regel: 50 Züge lang wurde keine Figur geschlagen und kein Bauer gezogen.
  • Zu wenig Material: es ist mit dem vorhandenen Material (z.B. nur noch 1 Springer) nicht mehr möglich, Matt zu setzen.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß und Erfolg bei deinen ersten Schachpartien!

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Geschrieben von:
Melanie Lubbe Portrait mit Blick in die Kamera, grünes Oberteil.
Melanie Lubbe
Nationalspielerin und Schachtrainerin

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