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Buchempfehlung „Chess Queens“ von Jennifer Shahade

Buchempfehlung „Chess Queens“ von Jennifer Shahade

Die zweifache US-Meisterin Jennifer Shahade setzt sich seit Jahren für das Frauenschach ein und macht sich auch für andere Geschlechterminderheiten stark. Nach ihrem ersten Buch zum Frauenschach „Chess Bitch“ hat sie nun mit „Chess Queens“ ein weiteres Werk über die Schach-Königinnen des Schachsports veröffentlicht. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über dieses lehrreiche Buch wissen solltest und vor allem, was du daraus lernen kannst.

Schach-Großmeisterin Jennifer Shahade mit roten Haaren am Schachbrett sitzend.
Jennifer Shahades Einsatz für Frauen und Minderheiten im Schach ist so feurig wie ihre Haare. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Jennifer Shahade.

Jennifer Shahade: Schach-Großmeisterin, Pokerspielerin und Botschafterin

Jennifer Shahade ist heute zweifache US-Schachmeisterin, Autorin, Sprecherin, Pokerprofi und nicht zuletzt eine engagierte Aktivistin für Frauen und Minderheiten im Schachsport.
Geboren wurde sie am 31. Dezember 1980 in Philadelphia, USA. Jennifers Mutter lehrte als Chemieprofessorin an einer Universität, ihr Vater ist FIDE-Meister und ihr Bruder Gregory Internationaler Meister. Sie selbst trägt den Titel Großmeister der Frauen und hat mehrere bedeutende Erfolge im Schach feiern können, seitdem sie als kleines Kind Schach von ihrem Vater erlernt hatte.

Heutzutage engagiert sich Jennifer mehr fürs Schach, als dass sie selbst spielt und ist als professionelle Pokerspielerin oft unterwegs. Nebenbei ist sie Botschafterin für PokerStars und Poker Power und engagierte Moderatorin der beiden preisgekrönten Podcasts GRID und Ladies Knight. Mehrere ihrer Artikel über Schach, Poker und das Leben wurden in der Washington Post, dem Wall Street Journal und der New York Times veröffentlicht. Bücher hat sie bis jetzt vier geschrieben. Das heutige „Chess Queens“ (2022) ist die überarbeitete und ergänzte Version von „Chess Bitch“, welches zuerst  2005 veröffentlicht wurde.

„Chess Queens“: ein inspirierendes Werk über weibliche Vorbilder im Schach

Die Geschichte der besten Schachspielerinnen der Welt ist oft ignoriert und sogar als zweitrangig betrachtet worden. Die Schachspielerin und Autorin Jennifer Shahade will dies nun weiterhin ändern, indem sie in ihrem neuesten Buch „Chess Queens“ (Schach-Königinnen) ausführliche Profile der Frauen vorstellt, die ihr Leben und ihre Karriere dem Schach gewidmet haben. Trotz des schockierenden Sexismus, mit dem diese Schachspielerinnen jeden Tag konfrontiert wurden, haben sie leidenschaftlich für ihre Träume und Rechte weitergekämpft.

Shahade verwebt die bemerkenswerten Geschichten der besten Schachspielerinnen der Geschichte mit ihrer eigenen aufregenden Schachkarriere und ihren Erfahrungen als Profispielerin. Das macht „Chess Queens“ zu einem inspirierenden Werk, welches gleichzeitig an die Schwere der ungleichen und frauenfeindlichen Behandlung von weiblichen Spielerinnen und Minderheiten in der Schachwelt aufmerksam macht.

Das Buch ist gut durchdacht und in chronologischer Reihenfolge geschrieben. Nach einer schockierend ehrlichen, aber fesselnden Einführung, nimmt Jennifer Shahade die Leser:innen mit auf eine Backstage-Reise durch das Leben von Schachheldinnen wie den kriegsgebeutelten Pionierinnen Vera Menchik und Sonja Graf, der Holocaust-Überlebenden Isabelle Choko, den Nachkriegsmeisterinnen Ljudmila Rudenko, Elizabeta Bykova und Olga Rubtsova.

Shahade bietet das ganze Buch über intime Einblicke aus erster Hand sowie Zitate aus ihren eigenen Begegnungen, Gesprächen und Interviews mit den vorgestellten Spielerinnen. Jennifer Shahade unterstreicht ihre Erzählungen zudem mit einer großzügigen Dosis Sarkasmus und gutem Humor, um das gelegentlich aufkommende Gefühl des Unbehagens auszugleichen.

Chess Queens ist stark, brutal ehrlich (oft schockierend und aufschlussreich), sehr gut recherchiert. Gleichzeitig stellt Jennifer Shahades Buch eine höchst unterhaltsame Kritik an die Schachwelt von damals und auch heute da. Es ist ein lehrreiches Werk, das die Leser:innen mit der Rohheit der komplexen Realität, in der eine Schachspielerin lebt, konfrontiert.  

Meine ausführlichere Rezension von „Chess Queens“ kannst du hier nachlesen.

Jennifer Shahade mit einem Fan und ihrem Buch Chess Queens.
Jennifer Shahade hat auf ihrer Buchtour viele Bücher für ihre Fans unterschreiben können. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Jennifer Shahade.

Was wir aus „Chess Queens“ lernen können

Vorurteile gegenüber Frauen im Schach sind meist unbegründet

Das Wichtigste, das man meiner Meinung nach aus Chess Queens lernen kann, (egal welchem Geschlecht man zugehört oder wie alt man ist) ist die Tatsache, dass alle frauenfeindlichen Aussagen und Überzeugungen die Schachspielerinnen in ihrer Karriere begegnen und die Jennifer im Buch dokumentiert hat, nie objektiv oder wissenschaftlich gestützt sind. Es sind lediglich Pseudo-Theorien, die mit der Absicht geäußert werden, an falschen Idealen und angeblichen Privilegien festhalten zu können.

Bis zur Gleichberechtigung ist es noch ein weiter Weg

Das Buch klärt weiterhin darüber auf, dass sich die totale Gleichberechtigung noch nicht mal in den globalen Menschenrechten durchgesetzt hat und man das von einer Randsportart wie Schach daher nicht zeitnah erwarten kann.

Es ist also immer wichtig vor Augen zu haben, dass sich die Situation im Schach dank Anstrengungen wie der von Jennifer gerade ändert, aber leider extrem langsam. Dafür bedarf es auch eine passende Umsetzung und Unterstützung der internationalen Schachföderation (FIDE), der Medien und der Schachverbände der Länder. Diese fehlte bis vor einigen Jahren fast gänzlich.

In Chess Queens wirst du unzählig gute Gegenargumente auf die provozierenden Fragen finden wie „Warum gibt es noch keine weibliche Weltmeisterin oder nur eine Frau in den Top 100 der Welt, wenn beide Geschlechter angeblich die gleiche Fähigkeiten im Schach haben?“. Das Buch lehrt, dass faule Begründungen, die auf gesellschaftliche Konditionierung und Jahrzehnte lange Diskriminierung basieren und somit reale Tatsachen ignorieren, kluge Menschen nicht überzeugen können.

Schach ist auch ein tolles Spiel für Frauen

Meiner Meinung nach kann Chess Queens gleichzeitig auch eine ausgezeichnete Werbung für das Schachspiel sein. Jennifer stellt in ihrem Buch das Schach nämlich als aufregend, komplex, aber gleichzeitig liebenswert für Frauen und Männer gleichermaßen dar. Ich finde, Chess Queens bietet einen wertvollen Einblick in die Schachwelt, die Gedanken der Spieler:innen und die Vorzüge ein(e) professionelle(r) Schachspieler:in zu sein.

Schach-Großmeisterin Jennifer Shahade mit ihrem Buch Chess Queens.
Jennifer Shahade gehört mittlerweile selbst zu den Schachköniginnen der Geschichte. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Jennifer Shahade.
Geschrieben von:
Portrait von Tatiana Flores, die in die Kamera schaut und lächelt.
Tatiana Flores
Journalistin, Schriftstellerin & Schachspielerin

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2 Antworten

    1. Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Bis dahin ist es aber wohl noch ein weiter Weg. Umso wichtiger, dass wir daran arbeiten 🙂

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