Beim Schach dreht sich alles darum, den gegnerischen König Schachmatt zu setzen und somit die Partie zu gewinnen. Aber was bedeutet Schachmatt überhaupt? Was ist der Unterschied zwischen Schach, Matt und Patt? Und welche Strategien gibt es fürs Mattsetzen? All das erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist Schachmatt?
Schachmatt (oder auch Matt) bezeichnet die Situation beim Schachspiel, in der ein König bedroht ist (= im Schach steht) und dieser Bedrohung nicht ausweichen kann. Ein Schachmatt beendet die Schachpartie sofort. Der Spieler, dessen König nicht mehr ziehen kann, hat verloren.
Die Tatsache, dass Schachmatt über allem anderen steht, kann zu sehr interessanten Schachpartien führen. So kann man durch geschicktes Opfern seiner Schachfiguren den gegnerischen König ins Matt treiben und dadurch gewinnen, auch wenn der Gegner noch mehr Figuren auf dem Brett zur Verfügung hat.
Bei Schachanfängern endet eine Schachpartie oft dadurch, dass eine Seite gar keine Figuren mehr für den Schutz des Königs zur Verfügung hat und dieser dann langsam in die Enge getrieben und schachmatt gesetzt wird. Bei diesem Vorgehen kommt es nicht selten zu einer unbeabsichtigten Patt-Situation, in der der verteidigende Spieler nicht mehr ziehen kann, der König aber nicht bedroht ist. Auch bei einem Patt wird die Partie sofort beendet – allerdings mit einem Unentschieden.
Wenn ein Spieler also nur noch den König und keine weiteren Figuren mehr hat, ist das Patt oft die letzte Hoffnung, sich in ein Unentschieden (= Remis) zu retten.
Was ist der Unterschied zwischen Schach, Matt und Patt?
Sowohl beim Matt als auch beim Patt haben wir also die Situation, dass der Spieler, der am Zug ist, nicht mehr ziehen kann. Der Unterschied besteht darin, dass beim Schachmatt der König bedroht ist. Schauen wir uns das anhand der beiden folgenden Diagramme an:
Im linken Diagramm ist der schwarze König durch den weißen Turm auf b1 bedroht. Er kann diesem Angriff nicht entfliehen, da die potentiellen Fluchtfelder h7 und g7 vom weißen König kontrolliert werden. Da sich der schwarze König auch nicht anderweitig schützen kann, ist Schwarz schachmatt und verliert die Partie.
Im rechten Diagramm kann sich der schwarze König ebenfalls nicht bewegen. Da der schwarze König nicht angegriffen (also nicht schachmatt) ist und Schwarz keine anderen Figuren mehr zur Verfügung hat, mit denen er einen Zug ausführen könnte, handelt es sich hier um ein Patt. Die Partie endet im Unentschieden.
Wäre im rechten Diagramm nicht Schwarz sondern Weiß am Zug, könnte dieser die Pattsituation aufheben, indem er zum Beispiel seinen Turm nach a1 zieht. Nun hat der schwarze König auf g8 wieder ein Feld zur Verfügung und die Partie geht weiter.
Schauen wir uns nun den Unterschied zwischen Schach und Schachmatt an:
Das linke Diagramm mit der Matt-Situation kennen wir schon. Im direkten Vergleich zu dem Diagramm daneben fällt auf, dass der weiße König dort eine Reihe weiter hinten steht – nämlich auf h5 statt h6. Das hat zur Folge, dass der weiße König die Felder h7 und g7 nicht mehr kontrolliert und der schwarze König somit dem Schach durch den Turm auf b1 entkommen kann. Ist ein König also bedroht, aber in der Lage den Angriff direkt abzuwehren bzw. auszuweichen, handelt es sich um ein Schach und kein Schachmatt.
Wenn du noch mehr über die Unterscheidung zwischen Schach, Matt und Patt erfahren möchtest oder noch Schwierigkeiten bei der Benennung von Feldern, Reihen und Linien hast, dann schau dir mal den Blogbeitrag zu den Schachregeln an:
Wie setze ich meinen Gegner Schachmatt?
Nun fragst du dich wahrscheinlich, wie du es schaffst, deinen Gegner Schachmatt zu setzen. Für den Anfang sind dafür die folgenden Strategien besonders relevant:
Schachmatt setzen mit zwei Türmen
Wenn du noch zwei Türme besitzt und dein Gegner keine Figuren mehr hat, kannst du das sogenannte Treppenmatt durchführen. Ziel dabei ist es, immer abwechselnd eine Reihe mit einem Turm abzusperren und mit dem anderen Turm den König zu bedrohen, so dass dieser noch eine Reihe weiter zurückweichen muss – bis der Brettrand erreicht ist und der König schachmatt ist.
Der Name Treppenmatt ergibt sich durch die Zugweise der Türme, die sich wie bei einer Treppe Stufe um Stufe abwechselnd weiter Richtung Brettrand bewegen.
Schachmatt setzen mit König und Dame
Etwas komplizierter wird es, wenn man neben dem König nur noch eine Schwerfigur (= Dame oder Turm) zur Verfügung hat. Auch hier ist es wichtig, den gegnerischen König zunächst an den Brettrand zu treiben, um ihn dort Schachmatt zu setzen. Wenn du noch eine Dame hast, gelingt dir das auch ohne Unterstützung des eigenen Königs. Den brauchst du dann erst zum Mattsetzen.
Konkret könnte das dann wie folgt aussehen:
Im ersten Schritt wird der schwarze König immer weiter abgedrängt. Dadurch, dass die Dame so viele Felder kontrolliert, muss der König kontinuierlich zurückweichen. Dann zieht die Dame nach und schränkt den Bewegungsradius des Königs weiter ein. Sobald dieser an den Rand gedrängt wurde, kommt im zweiten Schritt der eigene König nach.
Achtung: Achte darauf, dass der gegnerische König noch ziehen kann. Sonst ist es Patt und die Partie endet unentschieden.
Mit Hilfe des Königs kann in Schritt drei dann mattgesetzt werden. Im vierten Diagramm könnte Weiß das mittels Df7 oder auch mit Dd8 realisieren. Hier sehen wir auch, warum wir dafür unseren König brauchen: dieser sorgt dafür, dass die Dame auf f7 nicht vom schwarzen König geschlagen werden kann bzw. verhindert nach De8, dass der schwarze König über f7 oder g7 fließen kann.
Schachmatt setzen mit König und Turm
Wenn du noch König und Turm zum Mattsetzen zur Verfügung hast, muss der gegnerische König zunächst an den Rand gedrängt werden. Im Unterschied zur Dame benötigt der Turm hierfür jedoch die Unterstützung des eigenen Königs. Die Strategie hierbei sieht so aus, dass du mit dem eigenen König verhinderst, dass der König des Gegners nach vorne flüchten kann. Wenn die Bedingung gegeben ist, kannst du mit dem Turm von der Seite Schach geben und den König eine Reihe weiter nach hinten drängen.
Im Diagramm siehst du, dass der schwarze König im Schach steht und keine Möglichkeit hat nach vorne zu flüchten, da der weiße König die Felder d5, e5 und f5 kontrolliert. Es bleibt ihm also nichts anderes übrig, als auf die siebte Reihe zurück zu ziehen.
Beim Mattsetzen mit König und Turm muss man manchmal einen so genannten Abwartezug einstreuen. Das Konzept lässt sich gut an dem folgenden Beispiel erklären:
Wenn Weiß am Zug mit dem König nach g5 zieht, hätte Schwarz die Chance mit Kf7 in die andere Richtung zu flüchten. Wenn Weiß stattdessen mit Tb6 abwartet, ist Schwarz am Zug (Stellung rechts) und muss einen Königszug machen. Wenn er sich mit Kf7 dem weißen König gegenüberstellt, können wir mit Tb7 den König eine Reihe weiter nach hinten drängen. Wenn stattdessen Kh7 kommt, laufen wir mit unserem König hinterher (Kg5) und der schwarze König kann nicht länger davonlaufen. Geht der König dann wieder zurück nach g7, können wir mit Tb7 eine weitere Reihe erobern.
Dieses Manöver können wir solange durchführen, bis der schwarze König am Rand ist und nicht weiter zurückweichen kann. Hier kommt es dann zu dem Mattbild, das wir schon aus dem ersten Abschnitt kennen.
Es gibt noch unzählige weitere Mattbilder und Möglichkeiten den gegnerischen König schachmatt zu setzen. Aber mit den drei vorgestellten Strategien kennst du die wichtigsten Grundlagen und bist bereit, deine ersten Schachpartien zu spielen und auch zu gewinnen.
Mattsetzen lernen
Du möchtest noch mehr übers Mattsetzen lernen und Strategien erhalten, wie dir das auch mit anderen Figurenkonstellationen gelingt? Dann ist der SchachStarter-Kurs für Schachanfängerinnen vielleicht genau das Richtige für dich.